M O T I O N
Schluss jetzt mit unerwünschtem Rauch im Gastgewerbe!
Öffentlich zugängliche Innenräume von Gastgewerbebetrieben
sollen rauchfrei werden. Der Regierungsrat wird beauftragt, dem Grossen
Rat eine entsprechende Änderung des Gastgewerbegesetzes vorzulegen.
Ausgenommen von der Regelung sind „Fumoirs“
(von den übrigen Bereichen abgetrennte und mit eigener Lüftung
versehene Räume).
Begründung:
Dass Passivrauchen Gesundheitsschäden verursacht, ist längst
bekannt und unbestritten. Neuste Untersuchungen (Joaquin
Barnoya and Stanton A. Glantz; Cardiovascular Effects of Secondhand Smoke:
Nearly as Large as Smoking; Circulation, May 2005; 111: 2684 - 2698. www.circulationaha.org)
kommen sogar zum Schluss, dass die durch Passivrauchen ausgelösten
Herz- und Kreislaufschäden durchschnittlich nur 10 bis 20 Prozent
tiefer sind, als beim aktiven Rauchen.
Ende Januar 2006 erkannten die Behörden des US-Bundesstaats Kalifornien
Tabakrauch offiziell als einen giftigen Luftschadstoff, der Tod und schwere
Krankheit verursachen kann. Passivrauch wird als ebenso schädlich
eingestuft wie die giftigsten Luftschadstoffe aus Autoverkehr und Industrie
(California Environment Protection Agency. Air Resources
Board, California Identifies Second-Hand Smoke as a „Toxic Air Contaminant“,
News Release 06-03 January 26, 2006 www.arb.ca.gov).
Gemäss dem Bericht über den Schutz vor Passivrauch, der vom
Bundesrat im Frühjahr 2006 verabschiedet wurde, verursacht das Passivrauchen
in der Schweiz jährliche Kosten in der Grössenordung von 500
Millionen Franken. Ein Rauchverbot in geschlossenen Räumen bewirke
u.a. eine Abnahme von Krankheitsfällen, Reinigungskosten und von
Schäden an Mobiliar.
In Gastgewerbebetrieben sind besonders viele Menschen, sowohl Gäste
wie Angestellte, in hohem Mass und sehr oft unfreiwillig dem Tabakrauch
anderer ausgesetzt. Ein wirksamer Schutz vor Passivrauch existiert bisher
nicht. Auch bei leistungsstarken Lüftungsanlagen bleiben die hochgiftigen
Gase des Tabakrauchs in den Innenräumen zurück. Deshalb wünscht
sich eine bedeutende Mehrheit der Bevölkerung einen Ausbau des Schutzes
vor unerwünschtem Passivrauch.
Es wird Dringlichkeit verlangt, damit das Anliegen bei der geplanten
Teilrevision des Gastgewerbegesetzes umgesetzt werden kann.
Münchenbuchsee, 06.06.06
Ruedi Löffel, EVP; Philippe Messerli, EVP; Hans
Michel, SVP; Ueli Spring, SVP
mitunterzeichnet von weiteren 16 Grossratsmitgliedern aus EVP, SVP
und EDU
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